Die Saisonvorbereitung 2003/04:
Nachdem ich in der vergangenen Rückrunde eine kurze
Auszeit in meiner Eigenschaft als DTwk-Ber(t)ichterstatter nahm, habe ich
mich nun – zum Saisonstart 2003/04 in der 1. Bundesliga – zum Comeback
entschlossen. Wäre nun auch recht sinnlos, die vergangene Rückrunde
nochmals aufzuarbeiten, denn die 2. Liga ist – hoffentlich für immer
– Vergangenheit!
Eigens zum Trainingslager des FC entschlossen sich meine
Freundin Miriam und ich unseren diesjährigen Sommerurlaub wie der
FC und etliche seiner Fans im schönen wie idyllischen Oberstaufen
im Allgäu zu verbringen. Hierzu wählten wir das ruhig gelegene,
schmucke wie familiäre Hotel Neudeck. Unsere Gastgeber entpuppten
sich im Laufe unseres Aufenthaltes als (nette) FC Bayern-Fans. Naja, es
hat eben jeder so seine Laster zu fahren...
Gleich
am 1. Abend unseres Aufenthaltes in Süddeutschland (09.07.2003) führte
uns sogleich der Weg nach Ravensburg (ca. 50 km von Oberstaufen) zum Testspiel
beim Landesligisten FV 1893 Ravensburg. Das kleine aber sehr schmucke Wiesenthal-Stadion
fasste an diesem Abend bei herrlichem Wetter 1.600 Zuschauer und der FC
siegte in einem schwachen Spiel mit vielen vergebenen Torchancen 4:0 (Tore:
0:1 Cullmann 4.´, 0:2 Scherz 13.´, 0:3 Heinrich 39.´,
0:4 Helbig 47.´). Der FC trat dabei mit folgender Aufstellung an:
33 Wessels, 2 Culli, 4 Sichone, 7 Kringe, 8 Scherz, 9
Helbig, 10 Voronin, 17 Heinrich, 21 Schindzielorz, 22 Dogan, 30 Lottner
Zur 2. HZ nahm FF 9 Wechsel vor, nur Stefan Wessels und
Sebastian Helbig durften durchspielen. Neu ins Spiel kamen somit:
3 Voigt, 6 Sinkala, 11 Dworrak, 12 Schröder, 13 Federico,
14 Nessou, 15 Springer, 20 Cichon, 32 Niedrig
Nach einem kleinen Bummel durch das schöne Ravensburg
ging es dann wieder zurück nach Oberstaufen.
Die nächste Station unserer persönlichen Saisonvorbereitung
führte uns dann nach Bregenz am Bodensee zum Alpencup (früher
Bodensee-Cup), zu dem der FC in diesem Jahr eingeladen wurde. Das Turnier
ging über 2 Tage (12./13.07.) und beinhaltete 2 Halbfinalspiele am
1. Tag (SW Casino Bregenz – FC sowie Hertha BSC Berlin – Sparta Prag) sowie
das Spiel um den 3. Platz und das Finale am 2. Tag.
Das Spiel gegen Bregenz bestritt der FC mit folgender
Elf:
16 Bade, 2 Culli, 4 Sichone, 8 Scherz, 10 Voronin (60.´
Dworrak), 15 Springer, 17 Heinrich (69.´ Schröder), 21 Schindzielorz
(66.´Cichon), 22 Dogan, 25 Ebbers (79.´ Helbig), 30 Lotte
Der FC siegte nach einem 0:1-Rückstand am Ende mit
3:1 (Torschützen: Ebbers, Springer, Scherz), mußte das Spiel
aber mit 10 Spielern beenden, da Mustafa Dogan die gelb-rote Karte gezeigt
bekam – unnötig! Zudem verschoß Dirk Lottner kurz vor der Pause
beim Stande von 1:1 noch einen Foulelfmeter.
Dennoch gab es an diesem Abend viel zu Jubeln. Wann hatte
der FC schließlich zum letzten Mal das Finale eines solch bedeutungsvollen
Wettbewerbes erreicht? Die Fraktion unter den FC-Fans war auch sehr beachtlich.
Waren schon in Oberstaufen jede Menge Kölsche unterwegs, so waren
es an diesem warmen SA abend sicher 300 Unentwegte, die den weiten Weg
an den schönen Bodensee hinter sich gebracht hatten.
Das 2. Halbfinalspiel gewann Sparta Prag (mit dem Ex-FC´ler
Miro Baranek) gegen Hertha BSC Berlin mit 2:0.
Tags drauf kam es dann zum Aufeinandertreffen des FC mit
dem Champions-League-Teilnehmer aus Tschechien. Hierzu waren eigens auch
die Gebrüder (Andy und Volker) Marx aus Biberach sowie Volker´s
Freundin Gitti angereist, so daß dieser heiße Sonntag im Casino-Stadion
bei „Moses-Bräu“ und „Zack Zack“ sehr kurzweilig wurde. Interessant
auch die Preispolitik in Österreich: Kostete eine Stehplatzkarte in
der Kurve bei knalliger Sonne € 15,-, konnte man bei € 5,- Zuschlag
(also für € 20,-) einen schattigen Platz auf der Haupttribüne
einnehmen. Miriam und ich zogen ein schattiges Plätzchen im Innenraum
vor...
Nachdem die Gastgeber von SW Bregenz im Spiel um den 3.
Platz gegen die Hertha nach einem 3:0-Vorsprung noch ins 11m-Schießen
mußte, dieses aber dann klar gewann, startete das größte
Event der jüngeren Vereinsgeschichte des FC: Das Finale um den Alpencup.
Hierzu hatte FF folgende Elf aufgeboten:
33 Wessels, 2 Culli (ab 46.´ Nessou), 3 Voigt, 6
Sinkala, 7 Kringe, 9 Helbig, 10 Voronin (ab 46.´ Niedrig), 11 Dworrak,
12 Schröder, 21 Schindzielorz (ab 46.´ Federico), 22 Dogan (ab
65.´ Sichone)
Es fehlten die verletzt abgereisten Jörg Heinrich
und Thomas Cichon (beide Muskelfaserriß) – kein Wunder, wenn sich
Herr Heinrich in Kalle Riedle´s „Evviva“ einen Riesenhumpen Eis-Kaffee
mit Sahne reinhaut, während seine Mitspieler beim raften sind... –
sowie die angeschlagenen Christian Springer und Dirk Lottner.
So kam es, daß wir tatsächlich auch mit dieser
dezimierten Mannschaft das Unmögliche möglich machten und den
Pott – der leider nicht überreicht werden konnte, da er noch nicht
fertig war... – mit an den Rhein nehmen konnten. 2:0 triumphierte der große
1. FC Köln über den tschechischen Meister (Voigt 63.´,
72.´ Foulelfmeter). Welch ein ekstatischer Jubel im Dreiländereck.
In Oberstaufen wurde an diesem Abend die Nacht zum Tage
gemacht und gefeiert, was das Zeug hielt. Schließlich gibt es dort
sogar mind. 1 Kneipe, die das leckere Obergärige aus der Domstadt
anbietet. Jeder Einheimische, der noch nichts vom Aufenthalt der Kölschen
im Allgäu wußte, wurde sich dessen spätestens in dieser
Nacht gewiß.
Nachdem der FC dann aufgrund des anstehenden Friendlies
gegen den ruhmreichen FC Liverpool bereits dienstags gen Heimat abreiste,
während wir noch bis SA im Allgäu urlaubten, wurde zu diesem
Event extra ein Tagesausflug über 628 km nach Köln geplant. Hierzu
sollten uns Andy aus Biberach sowie Marius aus Böblingen begleiten.
So machten wir uns zum großen Erstaunen unserer Gastgeber am frühen
Mittwoch vormittag nach dem Frühstück auf den Weg in die Domstadt,
luden Andy nahe Biberach und Marius am Stuttgarter Flughafen ein bei Temperaturen
um 35 °C. Selten hatte ich den Entschluß, mir ein Auto mit Klimaanlage
zugelegt zu haben, so wenig bereut wie an jenem heißen 16. Juli 2003.
Nach einem kurzen Zwischenstop zuhause – es galt noch einen kleinen Snack
(Mutter hatte Frikadellen mit Kartoffelsalat zubereitet) sowie die Eintrittskarten
abzuholen – erreichten wir knapp 2 h vor dem Anstoß das Müngersdorfer
Stadion (und es wird IMMER so heißen!!). Bei brütender Hitze
begaben wir uns ins Stadion, wo wir bereits einige erstaunte Gesichter
trafen, die uns ob unserer Anreise und vor allem wegen der Rückreise
nach dem Spiel für völlig durchgeknallt erklärten... J Aber
was tut man nicht alles für den FC?
Das
Stadion war mit 27.000 Zuschauern an diesem Abend restlos ausverkauft,
auch der Gästeblock war rappelvoll – ob es alles Engländer waren,
darf jedoch stark bezweifelt werden... – und es herrschte eine Riesenstimmung.
Als die Mannschaftsaufstellung der Mannen vom Mersey Name für Name
auf der Anzeigetafel erschien und durch Michael Trippel vorgetragen wurde,
brandete bei jedem Spieler ein Riesenapplaus auf, erstaunlicherweise am
lautesten bei den Herren Babbel und Hamann. FF hat zu diesem Härtetest
folgende Elf aufgeboten:
16 Bade (ab 46.´ 33 Wessels) – 4 Sichone, 22 Dogan
(ab 56.´ 6 Sinkala), 12 Schröder – 2 Cullmann (ab 46.´
´14 Nessou), 21 Schindzielorz (ab 46.´ 7 Kringe), 30 Lottner
(ab 71.´ 13 Federico), 15 Springer (ab 56.´ 3 Voigt) – 8 Scherz
(ab 84.´ 32 Niedrig), 25 Ebbers (ab 56.´ ´9 Helbig),
10 Voronin (ab 56.´ 11 Dworrak)
Der FC Liverpool ging nach 12 Min. nach einem krassen
Abspielfehler von Oliver Schröder durch Emile Heskey mit 1:0 in Führung.
Nach Marius Ebbers´ Ausgleich vor der Pause erhöhte 2x Michael
Owen in der 2. HZ auf 3:1, was gleichzeitig den Endstand bedeutete. Doch
an diesem Abend war niemand traurig. Man hatte ein ansprechendes Fußballspiel
gesehen und fühlte sich an die große internationale Vergangenheit
des FC erinnert. Die weite Anreise aus dem Allgäu bereuten wir keineswegs.
Nach dem Spiel machten wir uns auf dem schnellsten Weg
in Ri. Auto, damit es nicht gar zu spät werden würde. Ich schaffte
es dann noch bis Karlsruhe, den Rest bewältigte bei teilweise Platzregen
Miriam, so daß wir so gg. viertel nach 6 in der Früh wieder
in Oberstaufen einliefen. Mann, welch eine (Tor-)Tour... Aber das war unsere
Art der Saisonvorbereitung. Just an diesem Tage regnete es dann zum einzigen
Male während unserer Urlaubszeit und so besuchten wir zum Ausklang
abends noch den Österreichischen Ligaauftakt in Bregenz: SW Casino
– SV Wüstenrot Salzburg (1:0). 2 Tage später machten auch wir
uns dann auch auf den Heimweg.
Nach dem Besuch der traditionellen Saisoneröffnungsfeier
mit viel Tam Tam und Riesenauflauf bei tropischen Temperaturen sowie 2
mageren 2:0-Siegen bei RW Lüdenscheid und RW Essen – die wir ausließen
- besuchten wir dann 5 Tage vor dem Saisonauftakt das letzte Testspiel
gegen Viktoria Köln im altehrwürdigen Flughafenstadion am Sportpark
Höhenberg. Dieses Spiel gewann der FC mit einer äußerst
dürftigen Leistung vor 5.600 Zuschauern mit 4:0 (0:1 Voronin 40.´,
0:2 Sinkala 59.´, 0:3 Dworrak 60.´, 0:4 Niedrig 80.´).
FF hatte in beiden Halbzeiten bis auf Keeper Alex Bade völlig unterschiedliche
Mannschaften auf den Platz geschickt:
1. HZ:
16 Bade, 2 Culli, 4 Sichone, 8 Scherz, 10 Voronin, 15
Springer, 17 Heinrich, 21 Schindzielorz, 22 Dogan, 25 Ebbers, 30 Lotte
2. Hz:
16 Bade, 3 Voigt, 5 Happe, 6 Sinkala, 7 Kringe, 9 Helbig,
11 Dworrak, 12 Schröder, 13 Federico, 14 Nessou, 32 Niedrig
Bei sommerlichen Temperaturen in den Abendstunden blieb
einem nur die Erkenntnis, daß mit dieser Leistung in Mönchengladbach
nicht viel zu holen sein wird. Aber die Vergangenheit hat ja schon so manches
Mal gezeigt, daß Vorbereitung und Ligabetrieb zwei völlig verschiedene
paar Schuh´ sein können...
Soviel zur Vorbereitung. Kommen wir im nächsten Ber(t)icht
dann zum mit Spannung erwarteten Auftaktspiel am B(r)ökelberg.
Anmerkungen, Lob und Kritik: bertrichterstatter@dtwk.de