Mit den Bayern-Kings nach
Manchester
Eine Nachbetrachtung von Ralf Thies , 17.
März 2002
Der FC Bayern München musste am 13. März
zum Auswärtsspiel in der Champions League beim englischen Traditionsklub
Manchester United antreten. Dieses Event konnten sich die Groundhopper
Daniel, Andreas, Otze und Ralf nicht entgehen lassen und schlossen sich
den Bayern-Anhänger vom Famclub Bayern-Kings (Internet: www.bayernkings.de)
an, da der 1. FC Köln leider noch nicht in absehbarer Zeit auf der
europäischen Bühne auftreten wird.
Am 12.März ging dann die lange Reise per
Bus in Oberselters los. 16 Stunden Fahrt lagen also nun vor uns! Wir dachten
jetzt vor der Fahrt, hoffentlich nicht 16 Stunden lang die Bayern-CD. Aber
es kam noch schlimmer!!!!!! Um 18:30 ging es dann -leicht verspätet-
los und die erste musikalische Begleitung war dann der bekannte Schlagersänger
Franz Beckenbauer, der aber zum Glück eher als Fußballprofi
bekannt wurde. Die Musikauswahl war doch sehr abwechslungsreich, 1 Stunde
lang die Oldies der Bayern-Stars, der Ballermann durfte natürlich
auch nicht fehlen, mit seinen weißen Tauben und auch die Boehsen
Onkelz ist wohl eine Kultgruppe der Bayern-Anhänger. Na ja, das Radio
war scheinbar im Bus defekt, dann musste man sich halt mit solchen Notlösungen
aushelfen! Die Fahrt begann sehr zögerlich, so dauerte es fast eine
Stunde, bis man die Autobahn in Richtung Köln erreichte. Wenn wir
so lange zu unseren Heimspiele des FC brauchen würden, dann müssten
wir schon morgens um 6:00 Uhr starten, wenn das Spiel abends um 20:00 Uhr
angepfiffen wird. Auch die erste Raststätte hinter Montabaur erreichten
wir erst nach ca. 2 Stunden, da wir noch ein paar Bayern-Fans in Wirges
abholen mussten. "Wo es von denen nur überall welche gibt?!" Apropos
Raststätten, auf der Fahrt bis zur Fähre auf die englische Insel,
fuhren wir wohl jede Raststätte an, das am Ende wohl eine Fahrtzeit
von 8 Stunden und einer Parkzeit von ebenso 8 Stunden herauskam. Na ja,
so sammelte sich wenigstens nicht der Müll im Bus an und andere nutzten
die Zeit auf den Parkplätzen auch recht sinnvoll, in dem sie sich
mal so richtig dehnten und streckten, als hätten sie das wichtige
Spiel morgen in Manchester. So richtig professionell tat dies aber nur
einer von den Jungs, eine "Kultfigur vor dem Herrn" würde wohl Otze
dazu sagen. Diese Kultfigur machte am Ende dieser Fahrt, diese Reise zu
einem Kultevent. Viele Namen hatte er während dieser Fahrt von uns
bekommen, wie z.B. der „Bayern-Pabst“, oder auch der „Guru der Bayern-Anhänger“.
Aber einen Namen passte wohl am Besten zu ihm, der „Afroman.“ Bilder würden
wohl nun den Ahnungslosen eher weiterhelfen, als eine Beschreibung. Das
hier zu sehende Bild englischer Fußballfans hilft aber der Vorstellungskraft
sicher schon ganz gut auf die Sprünge, wobei aber keiner der abgebildeten
Reds unserem Gewandträger das Wasser reichen kann.
Nach
dem Übersetzen mit der Fähre zur britische Insel, ging dann die
Reise mit dem Linksverkehr in Richtung Manchester weiter. Die meisten Mitfahrer
holten aber nun erst einmal eine Mütze Schlaf nach, um relativ fit
am Ziel anzukommen. Kurz vor Manchester wurden dann noch die Eintrittskarten
verteilt, sowie ein traditionelles Tippspiel vollzogen, wo voraussichtlich
wir die einzigen waren, die auf einen Heimsieg getippt hatten. Na ja, brachte
ja am Ende auch nichts. Bei blauem Himmel und brennender Sonne kamen wir
endlich so um 11 Uhr (deutscher Zeit) am Ziel an, direkt vor dem Old Trafford.
Die Bayern-Anhänger zogen nun endlich ihre Schals, sowie Trikots an.
Keine Angst, wir blieben neutral!!! Hatte eigentlich unsere Kultfigur schon
das aktuelle Trikot des deutschen Meisters??? Wir wurden dann vor dem Bus
etwas überrascht. Erst zog er sein Stirnbändchen über das
3-Wetter-Taft-Haar, dann zog er einen weißen Kittel, bestickt mit
mehreren Klub-Aufnäher, Schalresten usw. Dann ließ er sich von
seinen Jüngern die restlichen Schals noch um seine Handgelenke binden,
sodass ich wohl dann Probleme hätte, bei einem evtl. Tor meiner Lieblingsmannschaft
den Arm zu heben und zu jubeln. Einfach kultig. Auch hier würden euch
die Bilder etwas mehr sagen. Wir besuchten nun erst einmal das Museum,
den Fanshop (der Fanshop des FC würde wohl hier 10mal hineingehen)
und das Restaurant „Red Cafe“ des Traditionsklub, bevor wir dann ein Pub
aufsuchten, um uns etwas feucht-fröhlich auf das Spiel einzustimmen.
Das Museum war sehr ereignisvoll, aber auch sehr teuer (5,50 Pfund). Na
ja, dachten wir, wenigstens ist eine Stadion-Tour inbegriffen. Die Katakomben
von Old Trafford!!! Denkste, die Stadiontour führte nur auf die Gegentribüne
des Stadions und die Führung selbst wurde dann per englischen Erklärungen
durchgeführt. Wir verstanden nichts!!!!! Im Pub wussten wir dann uns
besser zu verständigen. Das bestellen von Bier bereitete uns keine
Probleme. Wir wollten eigentlich eine Stunde vor dem Spiel im Stadion sein,
am Ende hatten wir noch Glück, überhaupt pünktlich zum Anstoß
dort zu sein. Wie die Zeit auch immer verrennt!!!!!!
Das Spiel selbst war nicht so doll, sodass ich
hier auch nicht näher darauf eingehen möchte. Nur soviel, das
Spiel endete 0:0 und durch das Ergebnis des zweiten Spiels der Gruppe,
waren beide Mannschaften schon vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert.
Direkt nach dem Spiel ging es dann (per Polizei-Eskorte bis zur Stadtgrenze)
in Richtung Heimat zurück. Auf der Heimfahrt war die Musik (dank des
mitternächtlichen Einsatzes von Daniel bei den Busfahrern) zum Glück
die meiste Zeit aus, sodass man sich von den Strapazen erholen konnte.
Man versuchte so weit es ging zu schlafen oder zumindest etwas Ruhe zu
bekommen. Um ca. 15:00 Uhr waren wir dann endlich wieder zuhause und haben
uns gleich schon für das Madrid-Event angemeldet.
Kurzer Rückblick noch mal, keine Angst, wirklich
kurz: Die Fahrt war schön, aber anstrengend. Wurde aber erst durch
Afroman zu einem echten Erlebnis. Die Stimmung im Bus war, muss ich leider
so deutlich sagen, sehr schlecht und schwach. Vielleicht sollten mal die
Bayern-Fans zur Übung mit dem Bus der Kölner Fans fahren, denn
dann würden sie einiges in Sachen Stimmung dazu lernen. Umgekehrt
muss man allerdings von einer sehr professionellen Durchführung der
Fahrt durch den Fanclub Bayern-Kings sprechen, von denen auch wir uns noch
die eine oder andere Scheibe abschneiden können. Von dem Spiel in
Manchester habe ich mir auch mehr versprochen, aber dafür war das
Stadion, und das zählt ja auch nur, gigantisch. Und was das Geld angeht,
sollten die Inselaffen endlich auch auf Euro umstellen, denn dies nervte
auch ganz schön. So, nun habe ich fertig!!! Tschuldigung, ist mal
wieder sehr lange geworden, aber wenn man halt mal am schreiben ist, hört
man halt leider nicht mehr auf. In diesem Sinne, bis zum nächsten
Event...........
>>>>>Mit kölschen Grüße WR <<<<<<<<<